Diese Geschichte stammt von der amerikanischen Tolle-L mit der Bitte, sie an möglichst viele Hundefreunde weiterzuleiten. Sie handelt von einem Welpen in einer Tierhandlung.

Tolle-Info bittet alle Leserinnen und Leser um aktive Aufklärung zukünftiger Hundehalter. Der Artikel darf und soll weiter verwendet werden. 

 

  Lea`s Geschichte

 

Ich weiß nicht mehr viel von dem Ort, an dem ich geboren bin. Es war eng und dunkel. Nie spielte ein Mensch mit uns. Ich erinnere mich noch an Mama und ihr weiches Fell, aber sie war oft krank und sehr dünn. Sie hatte nur wenig Milch für mich und meine Geschwister. Die meisten von ihnen waren plötzlich gestorben.

Als sie mich meiner Mama wegnahmen, hatte ich furchtbare Angst und war so traurig! Meine Milchzähne waren kaum durchgestoßen und ich hätte meine Mama doch noch so sehr gebraucht! Arme Mama - es ging ihr so schlecht. Die Menschen sagten, dass sie jetzt endlich Geld verdienen wollten und dass das Geschrei meiner Schwester und mir ihnen auf die Nerven ginge.

So wurden wir eines Tages in eine Kiste gesteckt und fortgebracht. Wir kuschelten uns aneinander, fühlten, wie wir beide zitterten - ohnmächtig vor Angst! Niemand kam, um uns zu trösten. All diese seltsamen Geräusche und erst die Gerüche -

Wir sind in einem "Petshop", einem Laden, wo es viele verschiedene Tiere gibt. Einige miauen, andere piepsen, einige pfeifen. Wir hören auch das Wimmern von anderen Welpen. Meine Schwester und ich drücken uns eng aneinander in dem kleinen Käfig. Manchmal kommen Menschen uns anschauen. Oft auch ganz kleine Menschen, die sehr fröhlich aussehen, als wollten sie mit uns spielen.

Tag um Tag verbringen wir in unserem kleinen Käfig. Manchmal packt uns jemand und hebt uns hoch, um uns zu begutachten. Einige sind freundlich und streicheln uns, aber andere sind grob und tun uns weh. Oft hören wir sie sagen: "Oh sind die süß, ich will eines haben!", aber dann gehen die Leute doch wieder fort.

Letzte Nacht ist meine Schwester gestorben! Ich habe meinen Kopf an ihr weiches Fell gelegt und gespürt, wie das Leben aus dem dünnen Körperchen gewichen ist. Als sie sie am Morgen aus dem Käfig nehmen, sagten sie, sie sei krank gewesen und ich sollte verbilligt abgegeben werden, damit ich bald wegkomme.

Niemand beachtet mein leises Weinen, als mein kleines Schwesterchen weggeworfen wird.

Heute ist eine Familie gekommen und hat mich gekauft ! Jetzt wird alles gut ! Es sind sehr nette Leute, die sich tatsächlich für MICH entschieden haben. Sie haben gutes Futter und einen schönen Napf dabei und das kleine Mädchen trägt mich ganz zärtlich auf den Armen. Ihre Eltern sagen, ich sei ein ganz süßes und braves Hündchen. Ich heiße jetzt LEA.

Ich darf meine neue Familie sogar abschlabbern, das ist wunderbar! Sie lehren mich, was ich tun darf und was nicht, passen gut auf mich auf, geben mir herrliches Essen und viel, viel Liebe! Nichts will ich mehr, als diesen wunderbaren Menschen zu gefallen und nichts ist schöner als mit dem kleinen Mädchen herumzutollen und zu spielen.

Erster Besuch beim Tierarzt. Es ist ein seltsamer Ort - mich schaudert. Ich bekomme einige Spritzen. Meine beste Freundin, das kleine Mädchen, hält mich sanft und sagt, es wäre okay, da erst entspanne ich mich.

Der Tierarzt scheint meinen geliebten Menschen traurige Wort zu sagen, sie sehen ganz bestürzt aus. Ich höre etwas von schweren Mängeln und von Dysplasie E und auch vom Herz . Er spricht von wilden Züchtern und dass meine Eltern nie gesundheitlich getestet worden seien. Ich habe nichts von alledem begriffen, aber es war furchtbar, meine Familie so traurig zu sehen.

Jetzt bin ich 6 Monate alt. Meine gleichaltrigen Artgenossen sind wild und stark, aber mir tut jede Bewegung schrecklich weh. Die Schmerzen gehen nie weg. Außerdem kriege ich gleich Atemnot, wenn ich nur ein wenig mit dem kleinen Mädchen spielen will. Ich möchte soo gern ein kräftiger Hund sein, aber ich schaffe es einfach nicht. Vater und Mutter sprechen über mich. Es bricht mir das Herz, alle so traurig zu sehen.

In der Zwischenzeit war ich oft beim Tierarzt und immer hieß es: "genetisch" und "nichts zu machen". Ich möchte draußen in der warmen Sonne mit meiner Familie spielen, möchte rennen und hüpfen. Es geht nicht.

Letzte Nacht war es schlimmer als je zuvor. Ich konnte nicht einmal mehr aufstehen, um zu trinken und nur noch schreien vor Schmerzen. Sie tragen mich ins Auto. Alle weinen. Sie sind so seltsam - was ist los? War ich böse? Sind sie böse auf mich? Nein, nein, sie liebkosen mich ja so zärtlich. Ach, wenn nur diese Schmerzen aufhörten!

Ich kann nicht einmal die Tränen vom Gesicht es kleinen Mädchens ablecken, aber wenigstens erreiche ich ihre Hand. Der Tisch beim Tierarzt ist kalt. Ich habe Angst. Die Menschen weinen in mein Fell. Ich spüre, wie sehr sie mich lieben! Nur mit Mühe schaffe ich es, ihre Hand zu lecken.

Der Tierarzt nimmt sich heute viel Zeit und ist sehr freundlich, und ich empfinde etwas weniger Schmerzen. Das kleine Mädchen hält mich ganz sanft, ein kleiner Stich.....Gott sei Dank! Der Schmerz geht zurück! Ich fühle tiefen Frieden und Dankbarkeit!

Ein Traum: Ich sehe meine Mama und meine Geschwister auf einer großen, grünen Wiese. Sie rufen mir zu, dass es dort keine Schmerzen gibt, nur Friede und Glück!

So sage ich meiner Menschenfamilie Auf Wiedersehen - auf die einzige mir mögliche Weise: mit einem sanften Wedeln und einem kleinen Schnuffeln.

Viele glückliche Jahre wollte ich mit euch verbringen, aber es hat nicht sein sollen. Stattdessen habe ich euch so viel Kummer gemacht.

Es tut mir leid, ich war halt nur eine Händlerware!

LEA